Psychotherapie

Krankheitsbilder

Krankheitsbilder

Depression

Sich manchmal schlecht und niedergeschlagen zu fühlen, ist normal und geht vorüber. 

Bei einer Depression ist es aber nicht so einfach. Denn Traurige Gefühle und negative Gedanken dauern dann länger an und können z.B. mit Antriebslosigkeit, Pessimismus, Scham, Wut und der Verlust jeglicher Freude einhergehen. Bestimmte Lebensereignisse und erbliche Veranlagungen können den Ausbruch einer Depression begünstigen. Dieses kann das Leben stark beeinträchtigen.

Trauma

Ein Trauma ist eine lebensbedrohliche Situation, in der das Gehirn alle unnötigen Wahrnehmungen und Handlungen stilllegt, so wie ein Fluchtreflex oder Erstarren auslösen kann. Er kann von längerer oder kürzerer Dauer sein und entsteht durch traumatische Erlebnisse, beispielsweise Kriegshandlungen, Gewaltverbrechen (Missbrauch jeglicher Art), Naturkatastrophen oder schwere Unfälle.

Durch diese Ereignisse oder Situationen erleben die Betroffenen Gefühle wie Angst und Schutzlosigkeit. Oft stehen keine subjektiven Bewältigungsstrategien zur Verfügung, sodass dann eine Hilflosigkeit und der Verlust von Kontrolle wahrgenommen wird. Es schaltet sozusagen vom gezielten auf instinktives Verhalten, wie man es aus dem Tierreich kennt, um.

Durch das erlebte Trauma kann zeitverzögert (Wochen oder Monate) eine Vielfalt von Symptomen auftreten. Man spricht dann nach dem ICD-10 von einer Posttraumatischen Belastungsstörung (kurz PTSB). Wie z.B. das Wiedererleben (Flashbacks) in Form von Erinnerungen tagsüber oder Angst (Alp-)Träumen des nachts.

Gegenpart sind Vermeidungssymptome wie emotionale Abgestumpftheit.

Des Weiteren können eine Teilnahmslosigkeit oder Gleichgültigkeit anderen Menschen oder der Umgebung gegenüber auftreten. Vermeidung von Aktivitäten, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen könnten.

Nervliche Übererregbarkeit, Schlafstörungen, Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen sowie Schreckhaftigkeit können Symptome einer PTBS sein.

Tabletten-Drogen-Alkoholmissbrauch gehen oft einher, um das Erlebte zu ertragen.

Mobbing

Mobbing kann viele Gesichter haben, wie z.B. grundloses Herabwürdigen der Leistung, vernichtende Beurteilungen, Demütigungen durch Einzelpersonen oder Gruppen.

Auch das Internet bietet heute eine vielfältige Plattform für Cybermobbing.

Daher ist es wichtig zu reagieren, wenn es bei Kindern, im Umfeld oder bei einem selbst stattfindet.

Seine eigenen Stärken erkennen, sich dem zu widersetzen und Hilfe holen.

Stress und Burnout

Wir leben in Zeiten großer Herausforderungen und Veränderungen, die Angst und Überforderung auslösen können. Wir sind gern geneigt das uns Bekannte und lieb Gewonnene zu pflegen. Warum soll ich etwas ändern, läuft doch gut so, und selbst wenn es nicht gut läuft, halten wir lieber fest als abzubiegen, in das vielleicht kommende Unbekannte.

Geistige und körperliche Überforderungen kommen oft mit Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Reizbarkeit und dem nicht mehr Können daher. Angst und negative Stimmung können sich auch als Symptome zeigen.

Dann ist es Zeit, die eigene persönliche Situation mal zu überdenken, zu stoppen, heraustreten aus dem Strudel der eigenen Ansprüche und der Erwartungshaltung anderer.

Manchmal ist dieses nicht immer sofort umsetzbar, schon kleine Momente der Ruhe und Entspannung bringen wieder mehr Energie und Freude in das alltägliche Leben – wie z.B. Autogenes Training, Yoga oder ein gemütliches Essen mit Freunden.

Das Leben wieder positiv betrachten lernen und Prioritäten setzen.

Sucht

ist eine krankhafte Abhängigkeit nach einem bestimmten Genuss- oder Rauschmittel z.B. Tabletten, Drogen, Alkohol, oder ein übersteigertes Verlangen nach z.B. Spielen, Sex, Partnerschaften.

Süchte sind so umfangreich wie der Mensch. Es kann körperlicher, geistige Abhängigkeit oder ein Mix aus Beiden bestehen.

Von Süchten wird gesprochen, wenn diese unser gesamtes Denken, Handeln oder den Alltag einnimmt, indem sich alles um die Beschaffung und das Verkonsumieren dreht.

Oft wird die Sucht bagatellisiert und Hilfe abgelehnt.

Erkennt der Süchtige die Abhängigkeit an, sind häufig die ersten Schritte ein körperlicher Entzug in einer Klinik, wenn ein Substanzmissbrauch besteht.

Die weiteren Schritte, sollten dann Therapien zur Aufarbeitung des Suchtverhaltens und der Ausarbeitung zur Füllung der entstandenen Lücke (ohne Süchte) beinhalten.

Trauer

Ob um einen geliebten Menschen, eines Tieres oder um eine Lebenssituation, Trauer ist wichtig, um loslassen zu können, es braucht seine Zeit.

Sich in diesem Trauerprozess mitteilen zu können und zu verstehen ist ein wichtiger Baustein dieses Weges.

Persönlichkeitsstörungen

Die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Menschen ist umfangreich und macht daher das Leben bunt und interessant. Wenn aber deutlich abweichende Denk-, Gefühls- und Verhaltensmuster auftreten, die einschneidende psychische, psychosomatische und soziale Aspekte aufweisen, kann es zu Problemen führen.

Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung beurteilen sich oder Andere, ständig auf eine Weise, die von der Realität abweicht und ihre Handlungen weisen stets negative Folgen auf.

Psychotherapien können diese Menschen unterstützen, sich bewusst zu werden, dass sie ihre Probleme selbst verursachen und um ihr sozial auffälliges Verhalten zu verändern.

Man unterscheidet:

Abhängiger Typus: Unterwerfung und Abhängigkeit (aufgrund des Bedürfnisses umsorgt zu werden).

Ängstlich-vermeidender Typus: Vermeidung von zwischenmenschlichem Kontakt aufgrund der Angst vor Zurückweisung.

Antisozialer Typus: Keine soziale Verantwortung oder Sorgepflicht für Andere. Gesellschaftliche Normen können nicht eingehalten werden. Täuscht und manipuliert Andere zum eigenen Vorteil.

Borderline Typus: Innere Leere, Angst in Beziehungen verlassen zu werden (“ich hasse dich”, “verlass mich nicht”) instabile Beziehungen, Probleme Gefühle zu kontrollieren und impulsives Verhalten.

Histrionischer Typus: Nach Aufmerksamkeit heischendes und dramatisches Verhalten.

Narzisstischer Typus: Bewunderungsdrang, fehlendes Mitgefühl und ein überzogenes Selbstwertgefühl (Größenwahn)

Paranoider Typus: Misstrauisch und argwöhnisch.

Schizoider Typus: Sonderbare/s oder exzentrische/s Ideen und Verhalten.

Zwanghafter Typus: Perfektionismus, Steifheit, Halsstarrigkeit. (Unterschied zu einer Zwangsstörung ist, dass bei der zwanghaften PST die Symptome als Bestandteile der eigenen Person gesehen werden (ich-synton). Bei der Zwangsstörung werden Symptome als störend, leidvoll und nicht zur eigenen Persönlichkeit empfunden (ich-dyston)).

Menschen mit Persönlichkeitsstörungen sind sich möglicherweise nicht bewusst, dass ihr Verhalten und ihre Denkweise falsch sind.

Psychosomatische Beschwerden

Ob Kopf- und Rückenschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Schwindel oder Hautausschlag. Viele körperliche Beschwerden sind psychisch bedingt oder sie haben einen großen Anteil bei der Entstehung.

Viele von ihnen haben einen langen Leidensweg hinter sich, da die Ursachen ihrer körperlichen Schmerzen oder Beschwerden nicht gefunden werden.

Die Betroffenen zögern lange, bevor sie sich an einen Psychiater oder Psychotherapeuten wenden, weil sie nicht verstehen können, dass ihre körperlichen Beschwerden seelisch bedingt sein sollen.

Dieses sind nur Auszüge und Symptome aus den oben genannten Störungsfeldern.

Die Ausprägung kann bei jedem/r variieren.